Bild: Klara (dargestellt mit Mantel und Heiligenschein) ist inmitten ihrer Schwestern. Zwei wesentliche Elemente unserer Lebensweise kommen in diesem Gemälde zum Ausdruck: schwesterliche Gemeinschaft und Armut. Lediglich Brot steht den Schwestern als Nahrung zur Verfügung. Aus den Quellen wissen wir, dass selbst das tägliche Brot nicht selbstverständlich war. Öfters wird von Wundern berichtet, damit die Schwestern wenigstens das allernotwendigste zum Lebensunterhalt hatten.


Unsere Spiritualität
Klara ist inspiriert von der Lebensform des Franziskus und seiner Brüder: ein Leben nach dem heiligen Evangelium zu führen. Und doch hat Klara mit ihrem Leben Gott eine sehr eigene, weibliche Antwort gegeben. Im Unterschied zu den Brüdern wählt Klara ein Kloster mit Klausur als beständigen Raum für das gemeinschaftliche Leben der Schwestern, rein kontemplativ ohne Aktivitäten, so verstand sie ihre Lebensform.
In diesen Chor der Gemeinschaft stimmen damals wie heute Frauen verschiedenen Alters, Herkunft und Prägung mit ein, um diesen "klarianischen Antwortgesang" auf Gottes Wohltaten zu singen.

Klara schreibt am Anfang ihrer Regel: "Die Lebensform des Ordens der Armen Schwestern, die der selige Franziskus begründet hat, ist diese: Unseres Herrn Jesu Christi heiliges Evangelium zu beobachten durch ein Leben in Gehorsam, ohne Eigentum und in Keuschheit." (KlReg 1,1-2) Folgende Elemente gehören wesentlich zu unserer Spiritualiät:




"Leben in Gehorsam, ohne Eigentum und in Keuschheit"
Entsprechend der Regel unserer Ordensgründerin, der hl. Klara, versprechen wir ein Leben nach den allgemein im Ordensleben üblichen drei Gelübden: Gehorsam, Armut und Keuschheit.
Hierin lassen wir unseren Willen, Jesus nachzufolgen, konkret werden.
Liturgie und Eucharistische Anbetung
Die Liturgie der Eucharistie und des Stundegebetes findet ihre Ergänzung in der täglichen Eucharistischen Anbetung.






Klausur
Als kontemplative Gemeinschaft ist unser kompletter Lebensraum klausuriert. Die Klausur ist uns eine Hilfe, nicht "draußen" zu suchen, was wir in Christus finden können.
Mit Papst Benedikt XVI. können auch wir bezeugen: "Es gibt nichts schöneres, als von Christus gefunden zu werden."
So gesehen ist Leben in der Klausur weniger Buße als Geschenk.
Jesu Christi heiliges Evangelium beobachten"
Die Lectio Divina ist uns ein Herzensanliegen. Im Tageslauf haben wir für das Lesen und Meditieren der Heiligen Schrift täglich eine halbe Stunde vorgesehen. Eine weitere halbe Stunde nutzen wir täglich zusätzlich zur allgemeinen geistlichen Lesung.
Im Rahmen der Ordensausbildung erhalten wir eine profunde Einführung in den Umgang mit der Heiligen Schrift.
Die Lectio Divina hilft uns, unser Leben immer mehr dem Leben Jesu anzugleichen, ihm treuer nachzufolgen und sein "heiliges Evangelium zu beobachten", wie uns die hl. Klara aufgetragen hat.






Schwesterliche Gemeinschaft
Im täglichen Miteinander unserer Schwesternschaft leben wir unsere Ganzhingabe. Wir sind uns Stütze und Hilfe auf unserem Glaubensweg; wir ergänzen uns gegenseitig und eine jede bereichert in ihrer Einmaligkeit die Gemeinschaft.
Das Gemeinschaftsleben bietet uns den "Übungsraum", um Christus ähnlicher zu werden in all seiner Hingabe und Liebenswürdigkeit.
Arbeit
Mit unserer Arbeit dienen wir Gott und unseren Mitschwestern. Je nach Begabung sind die Schwestern in den verschiedensten Bereichen tätig: neben den allgemeinen hauswirtschaftlichen Arbeiten gehört beispielsweise das Verzieren von Kerzen, das Schreiben von Ikonen, die Produktion unseres Balsams zu den regelmäßigen Tätigkeiten.
Am Herzen liegt uns auch die feierliche Gestaltung der Liturgie
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Persönliche Berufung
Trotz intensiven Gemeinschaftsleben ist doch jede Schwester gerufen, ihren perönlichen Weg in der Nachfolge Christi zu gehen. Mit Hochachtung vor der Individualität jeder Einzelnen und durch geistliche Begleitung darf jede Schwester ihre je persönliche Berufung innerhalb der Gemeinschaft finden und leben - und so Gott eine persönliche Antwort geben auf seinen Ruf.

Mit und für die Kirche
Als "Gehilfin Gottes" bezeichnet die hl. Klara ihre Freundin, die hl. Agnes von Prag. Auch wir verstehen unser Leben als ein Leben mit der Kirche und für die Kirche. Als kontemplative Ordensgemeinschaft empfangen wir viel Wertschätzung und Unterstützung von Seiten der Kirche, unseres Bistums und unserer franziskanischen Brüder.



Bild rechts: Bischof Rudolf Voderholzer im Kreis unserer Gemeinschaft und unserer franziskanischen Mitbrüder






Kloster St. Klara • Geißlung 12 • D-84130 Dingolfing • Tel. 08731-4363 • Fax 08731-323075